Intro
Film und Fotografie, Relativitätstheorie und Psychoanalyse – am Anfang des 20. Jahrhunderts liefert die akademische Malerei keine Antworten mehr auf das moderne Leben. Röntgenstrahlen und das Mikroskop eröffnen den Blick auf die inneren Strukturen, die elementaren Bausteine des Lebens. Viele Künstlerinnen und Künstler experimentieren mit neuen Ausdrucksformen jenseits der illusionistischen Darstellung der sichtbaren Welt. Figuration oder Abstraktion – das ist die zentrale Frage der Moderne. Paul Klee (1879–1940) hat darauf seine eigene Antwort gefunden.
Ein Porträt der Schwester Paul Klees von 1903 – in seinem Tagebuch beschreibt der 24-jährige Künstler, wie unbefriedigend er seine figurativen Malversuche findet.
Klees aussergewöhnliche Bildwelten sind das Resultat einer komplexen künstlerischen Entwicklung. Auf seinen Reisen erhält er entscheidende Impulse, die er zum Teil erst Jahre später umsetzen kann. Es sind Erlebnisse mit Langzeitwirkung. Fünf dieser Reisen geben Einblick in Klees künstlerische Entwicklung: vom ratlosen Studenten zu einem der wichtigsten Künstler der Moderne. Doch was macht seine Kunst so einzigartig?